Les Soeurs Boulay sind Drüben eine richtige Sensation: Ihr erstes Album «Le poids des confettis» ging 100’000 mal über den Ladentisch, und sie wurden bei den Québec-Music-Awards (die natürlich nicht so heissen) zur «Band des Jahres 2014»gewählt. Mélanie und Stéphanie Boulay bieten guten Americana, mais teilweise in haarsträubendem Quebekisch-Französisch, was dem Ganzen eine zusätzliche Portion Originalität gibt. Folk also mit Gitarre, Ukulele und einem minimalen Schlagzeug. Dazu kommt der perfekte Gesang zu Zweit. Und das alles macht aus dem Schwestern-Duo eine echte musikalische Perle. Die Texte handeln oft von der wichtigsten Nebensache der Welt … doch wer nette Liebesliedchen erwartet, könnte herb enttäuscht werden.
Die Boulays können mit Jagdgewehren hantieren ohne zu zittern, gehen Eisfischen ohne zu frieren, trinken Hochprozentiges ohne zu wanken, fahren Motorschlitten ohne zu bremsen… und trotzdem, trotzdem sehnen sie sich nach einem zärtlichen Herzen, dem sie ihre Liebe anvertrauen können… ohne zu zögern bien sûr – und da können sie ganz schön schwach werden: «Mais montre moi, que tu sais prendre le bois» heisst es dann auf sehr kanadische Holzfäller-Manier.