Aus Überlebensgründen wurden sie zur Flucht aus ihrem Vaterland gezwungen, und die einzige Verbindung, die ihnen noch zu diesem bleibt, sind Gedanken und Urteile, die sie über es äussern. Urteile und Gedanken, die häufig forciert sind, da ein Mensch, der sich weigert, in seiner Heimat zu leben, stets nach dem Grund gefragt wird. Zwischen ihnen und uns besteht eine zeitliche Distanz, und ihre Äusserungen entsprechen nicht mehr ganz unserer Realität (für die, denen wie mir das Wort «Realität» missfällt, ersetzen wir es hier durch «Alltag»). Doch dieser zeitliche Abstand funktioniert für uns wie ihr geografischer Abstand, er bringt uns dazu, über ihre Äusserungen nachzudenken, sie mit diesem «Alltag» und mit unserem «Weltzustand» zu vergleichen, und vor allem ermöglicht er uns allen, sich eine eigene Meinung zu bilden, was in unserem Geist eine Art Nachgeschmack von Freiheit erzeugt.

Cie Trois Petits Points

Im Jahr 2009 sind wir noch Gymnasiasten, doch wir haben bereits den Ehrgeiz, Theater zu machen. So gründen wir einen Verein, die Trois Petits Points, der uns erlaubt, unsere verschiedenen Projekte voranzutreiben (zwei Theaterstücke, eine Webserie und zahlreiche Kurzfilme), die wir parallel zu unseren Hochschulstudien umsetzen.

Im Jahr 2017 haben die meisten Gründungsmitglieder ihre Berufsausbildung abgeschlossen und arbeiten im Theater- oder Filmbereich. Die Lust, gemeinsam Projekte zu verwirklichen, ist geblieben, und so beschlossen wir, unseren Verein um eine professionelle Abteilung, Le Groupe B, zu erweitern, um so verschiedene Personen aufnehmen zu können, die wir während unserer Ausbildung kennengelernt hatten. Dieses Projekt, das Tibor Ockenfels initiiert hat und leitet, ist Teil einer grösseren Forschungsarbeit. Es beruht auf unserer Absicht, das Gesamtwerk von Bertolt Brecht zu erkunden, um langfristig eine Reflexionsplattform über sein Theater zu entwickeln und uns zu erlauben, unsere eigene künstlerische Sprache und unsere eigenen Spielregeln zu entwickeln, um sich dieses riesige engagierte Werk anzueignen. Nach «Tambours dans la Nuit» (Premiere im August 2017) sind die «Dialogues d’exilés» also unser zweiter Versuch, in die Brecht’sche Welt einzutauchen.

~ 60 Minuten (Essen inbegriffen)