Professor Serebrjakow kehrt nach der Pensionierung auf das Landgut seiner verstorbenen Frau zurück, das von seiner Tochter Sonja und ihrem Onkel Wanja bewirtschaftet wird. Jahrelang haben die beiden unter Verzicht auf eigene Ambitionen Geld in die Stadt geschickt, um den vermeintlich berühmten Wissenschaftler zu unterstützen, nun entpuppt sich seine Karriere als bedeutungslos. Jelena, die neue, junge Frau des Professors, wirbelt das gemächliche Landleben durcheinander. Wanja verfällt ihrer Faszination, und auch der Arzt Astrow, ein Pionier der ökologischen Bewegung, gerät in ihren Bann, blind für die Liebe, die Sonja ihm entgegenbringt. Geplatzte Träume, unerwiderte Liebe – unaufhörlich verrinnt das, was sie ihr Leben nennen.
Christophe Sermet macht sich dieses tragikomische Stück zu eigen. Inszeniert die Apaptation, in der Vodkashots den Samowar ersetzen in direkter Sprache und lässt sein hochkarätiges Ensemble die Qualen ihrer Figuren vor aller Augen zur Schau stellen.
Prix de la critique belge 2015 – Bestes Theaterstück