Eine Frau hat das schlimmste Verbrechen überhaupt begangen. In den ersten Tagen ihres Prozesses findet sie endlich zu sich selbst. Zum ersten Mal nimmt sie ihre eigene Existenz, ihren Körper und ihre Taten bewusst wahr. Die Erzählung ihrer atemberaubenden Geschichte ist für sie eine Befreiung. Justiz, Presse, ihr Mann und das Publikum hören ihr zu und entdecken dabei die erstaunliche Banalität der Angeklagten, die an ihrem eigenen Leben vorbei gelebt hat. Sie war derart unfähig, ihrem eigenen Nachwuchs eine Daseinsberechtigung einzuräumen, dass sie ihrem eigenen Umfeld drei Schwangerschaften verheimlichen konnte. Von Jean-Xavier de Lestrades Dokufiktion und den Zeugenberichten von Véronique Courjaults Prozess inspiriert führt dieses Stück ein fesselndes psychologisches Drama bildhaft vor Augen.