Dank einem geschickten Wechselspiel von digitalen Effekten und theatralischen Kunstgriffen wird der Zuschauer unversehens mitten in die unglaublichen Abenteuer des Barons versetzt – auf und unter die Erde, in den Weltraum und bis zum Felsen von Gibraltar, um eine „Liste der vorstellbaren Dinge zu erstellen, damit diese später bewiesen werden“.
Die Aufführung ging aus dem kreativen Zusammentreffen von zwei Theater- und Poesie-Verrückten hervor. Fabrice Melquiot gehört zu den produktivsten und am meisten gespielten Autoren seiner Generation. Seit 2012 leitet er das Theater Am Stram Gram in Genf. Er liefert Joan Mompart eine feinfühlige Adaptation des Romans Die Abenteuer des Baron von Münchhausen, der 1785 von Rudolf Erich Raspe verfasst wurde. Joan Mompart ist Schweizer Schauspieler und Regisseur katalanischer Herkunft. Neben seiner beachtlichen Schauspielerlaufbahn – u.a. mit Omar Porras – trat er 2010 mit seiner musikalischen, fantastischen und verspielten Inszenierung von Andersens Märchen Die Schneekönigin erstmals als Regisseur hervor. Mompart gilt die darstellende Kunst dank ihrer Poesie als Schlüssel zum Verständnis der Welt, er steht aber auch für das politische Theater ein, so etwa in der 2014 von ihm mit Schwung und Empörung inszenierten Komödie On ne paie pas, on ne paie pas! von Dario Fo.
Mit Münchhausen? bieten Mompart und Melquiot mit vereinten Talenten ein Fest der Fantasie und des Absurden und rufen zum poetischen Erwachen auf.