Feinfühlig, humorvoll und doch sehr entschieden enthüllt Serge Demoulin ein verkanntes Stück Geschichte: der Anschluss Ostbelgiens durch die Deutschen im Jahr 1940. Eines Tages wird er als dreckiger Deutscher beschimpft. „Ach, du kommst ja aus den losgekauften Kantonen, aus den …“. Was soll man darauf schon antworten? Er ist ja Belgier, aber sein Grossvater und seine beiden Onkel wurden in die Wehrmacht einberufen. In dem Dorf, wo er geboren wurde, spricht man nicht darüber. Man lacht, man singt, man träumt auf Wallonisch. Doch manchmal brechen nach einer durchfeierten Nacht unter dem Einfluss von Alkohol die Deiche. In einem bunten Durcheinander von Blaskapellen, Schnee und Bier, in dem sich Schlümpfe, Zuckerwattefiguren, Dorfbewohner und Wehrmachtgeister über den Weg laufen, kommt Unausgesprochenes ans Licht. Die Erinnerungen des Dorfes brechen hervor.