Ah, Georges Brassens: für frankophone Ohren ein, vielleicht der musikalische Gigant, der den Chanson prägte wie kein zweiter und die französische Sprache liebte, sie nicht als Vehikel benutze, sondern wegen ihrer Schönheit verehrte. Alexis HK tut es ihm gleich. Hier bringt er aber nicht seine eigenen Lieder auf die Bühne – nein, er tritt in die grossen Fussstapfen Brassens’ und verkörpert eine etwas nostalgische, äusserst humorvolle Person, die das heutige Leben aus dem Blickwinkel von Brassens’ Chansons reflektiert; eine sich rasch wandelnde Welt, Autoritätsverlust, sexuelle Revolution, Subversion und schiere Dummheit. Immer mit Humor und mit beissendem Spott. Das ganze wird mit 16 herrlich interpretierten Chansons unterstrichen. Alexis HK wird dabei begleitet von Simon Mary (Kontrabass) und Loïc Molineri (Gitarre). Einige Klassiker, aber auch verkannte Perlen wecken den manchmal etwas unheimlichen Geist von Onkel George.