Chienne erzählt von der Kindheit und Jugend zweier Schwestern unter dem Joch eines sadistischen Vaters, vom Grauen und der Angst ihres Alltags. Wort für Wort findet die Erzählerin ins Leben zurück, definiert sich neu und macht sich stark, um den Tyrannen zu vernichten. Um ihn zu zerstören, feilt sie an den Spitzen ihrer Wörter und macht ihre Sätze messerscharf. Im Laufe dieser anspruchsvollen Erzählung wird ihr Kampf gegen den Inzest zu unserem, ihre Stärke zu unserer Kraft. Die Einfachheit der theatralen Form – eine Spielerin, eine Musikerin, kein Bühnenbild – stellt die vehemente Unmissverständlichkeit des Romans von Marie-Pier Lafontaine in den Fokus, während musikalische Klangteppiche und subtile Lichtspiele unsere strapazierten Seelen regelmässig wärmen.

Perspektivenwechsel

Kommen Sie mit uns auf Abwege: Nebia und Le Pommier geben Einblick in die (Theater)Welt des jeweils anderen. Während das Neuenburger Publikum die ganz grosse Geschichte von Annette in Biel bestaunt, laden wir Sie* dazu ein, Chienne in Neuenburg zu entdecken. Ein künstlerischer Grenzgang, eine Komplizinnenschaft zwischen zwei Bühnen und die Liebe zum Teilen. Auf los geht’s los!

*Teilnehmer:innenzahl auf 25 Personen begrenzt